Es ist Freitag, der 10. Februar 2006. Die anhaltenden Schneefälle
und die damit steigenden Lasten auf den Dächern nehmen im ganzen
Land besorgniserregende Formen an. Auch bei der Werksleitung der Firma
KENNAMETAL in Vohenstrauß steigt die Sorge, nachdem die Schneedecke
auf dem 6000 Quadratmeter großen Flachdach des Betriebsgebäudes
und der Produktionshalle bereits sehr hoch ist. Für die Führungskräfte
gilt die Firmenphilosophie, wonach die Sicherheit der Mitarbeiter an erster
Stelle steht. Deshalb wird ein Statiker zu Hilfe gerufen, der nach eingehender
Überprüfung zu dem Ergebnis kommt, dass zwar noch keine konkrete
Gefahr von der Schneelast ausgeht, in Anbetracht des bevorstehenden Wochenendes
und der noch zu erwartenden Schneefälle aber keine Garantie übernommen
werden kann. Die Werksleitung geht kein Risiko ein und bittet die Vohenstraußer
Feuerwehr um Hilfe. Gleichzeitig werden bei der Baufirma Töppel und
bei der Heizungsbaufirma Hummer die notwendigen Maschinen und Materialien
geordert. Derweil hat der örtliche Feuerwehrkommandant Günter
Sommer das Personalproblem zu lösen, da ein Großteil seiner
Männer bereits seit Stunden beim E-Center im Einsatz und ziemlich
erschöpft ist. Kurzerhand werden die umliegenden Feuerwehren um Unterstützung
gebeten. Nachmittags um 16 Uhr rücken rund 60 Floriansjünger
an und sind sechs Stunden lang in luftiger Höhe im Einsatz. Vor allem
nach Einbruch der Dunkelheit ist die Arbeit nicht ungefährlich, da
die Dachfläche ausgeleuchtet und die „weiße Pracht“
transportiert werden muss. Gegen 22 Uhr kann Sommer verkünden, das
das Dach schneefrei ist.
Mit einer Geldspende von insgesamt 2000 Euro bedankte sich die Firmenleitung
von KENNAMETAL nun bei den beteiligten Feuerwehren für den uneigennützigen
Einsatz. Im Beisein von Bürgermeister Josef Zilbauer überreichte
stellvertretender Werksleiter Johann Gruber am Donnerstag Abend im kleinen
Rathaussaal 500 Euro an den Kommandanten der Vohenstraußer Wehr
sowie jeweils 300 Euro an die Kommandanten der Feuerwehren aus Böhmischbruck,
Kaimling, Oberlind, Pleystein und Roggenstein. Zilbauer bezeichnete die
Spendenübergabe als „tolle Geste“ der Firma, sei dies
auch eine Anerkennung für die Einsatzbereitschaft der Wehren rund
um die Uhr.
(Text- und Bildquelle: Sier Alfons)
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